Auf alten Spuren

Das Wort Spagyrik leitet sich von zwei griechischen Silben ab und ist Teil der Alchemie.

spao -    ich trenne, ich löse
ageiro -  ich verbinde, ich vereine.

Trennen und wieder verbinden (Analyse und Synthese) führen nach alten Überlieferungen zur Freilegung und Erhöhung der z.B. in Pflanzen vorhandenen Heilkräfte. Der Begriff Spagyrik wird wahrscheinlich seit Paracelsus (1493-1541) für jenen Teil der Alchemie verwendet, der sich mit der Bereitung von feinstofflichen, aber kräftig wirkenden Arzneien beschäftigt. Vermutlich wollte er dadurch die Heilmittelaufbereitung von den Auswüchsen der Alchemie (Goldmacherei) abgrenzen.

Heute ist bekannt, dass spagyrische Aufbereitungsmethoden in vielen alten Kulturen praktiziert wurden und werden. Bedeutende Beiträge zu alchemistischer Medizin und spagyrischer Aufbereitung finden wir in China, Indien und Ägypten. Die indische Alchemie hat ihren festen Platz in der Siddha- und Ayurvedamedizin. In all diesen Kulturen gab es eine durchgehende Tradition und Überlieferung.

Die abendländische Alchemie (Alexandrinische Alchemie) soll ihre Blüte im alten Ägypten unter Pharao Siphoas erreicht haben (1900 v.Chr.).
Die Person des Pharaos könnte mit der Figur des Hermes Trismegistos ident sein. Der Namen wörtlich übersetzt bedeutet der "dreimal größte Hermes".
Von ihm leitet sich der Begriff Hermetik ab.

Ihm wird die Formulierung von 7 hermetischen Prinzipien zugeschrieben, die genau betrachtet immer Gültigkeit haben werden:

Prinzip der Geistigkeit

Prinzip der Entsprechung

Prinzip der Schwingung

Prinzip der Polarität

Prinzip des Rhythmus

Prinzip von Ursache und Wirkung

Prinzip des Geschlechts

Das 2. Prinzip - die Entsprechnung, (Analogie) lässt das Verstehenwollen aller Zusammenhänge des Universums erkennen. Es soll die Erkenntnis von der Einheit allen Seins zeigen: Natur, Mensch, Wissenschaft, Kunst, Religion alles ist untrennbar miteinander verbunden.
Alles Sein steht im Zusammenhang - strömt aus dem Einen und mündet wieder in dem Einen.

Im alten Ägypten wurde die hermetische Philosophie in den Tempeln von Memphis und Theben gelehrt. Die Kunst der Alchemie wurde von Königen und Priestern ausgeübt und nur durch mündliche Überlieferung an sorgfältig ausgewählte Nachfolger weitergegeben. Es sei gesagt, dass es sich, zumindest bis Paracelsus, um legendäre Aussagen handelt und keine ausreichenden Dokumentationen vorhanden sind.
Mit Paracelsus wird eine geschichtliche Betrachtung der Spagyrik erst möglich.

Mit dem arabischen Einfluss in Spanien im 15. Jahrhundert kam die Alchemie nach Mitteleuropa. Ein weiterer Weg führte über die großen griechischen Philosophen PLATO und ARISTOTELES. In Europa erlebte die Alchemie ihre Blütezeit im Mittelalter. Als wichtigster Vertreter ist hier Theophrastus Bombastus von Hohenheim besser bekannt als PARACELSUS zu nennen. Sein Wissen um die spagyrische Arzneibereitung wurde im 17 Jhr. von Rudolf Glauber weitergetragen. Glauber erstellte ein eigenständiges spagyrisches Arzneibuch, die „Pharmacopoea spagyrica“, in welchem er beschreibt, wie man Vegetabilien, Animalien und Mineralien auf eine besondere Weise in durchdringende Arzneien verwandeln kann. Diese Pharmacopoea findet man in den heutigen Arzneigesetzbüchern leider nicht mehr.

Im 19 Jhr. beschäftigte sich Carl Friedrich Zimpel (1800-1878) mit diesen Methoden der Arzneibereitung und entwickelte daraus sein eigenes „Zimpelsches Heilsystem“. Seine Herstellungsmethode findet man im deutschen Homöopathisches Arzneibuch.

Nun schreiben wir die Geschichte weiter.
2017 tragen wir unsere spagyrischen Herstellungsverfahren "ionis" im Österreichsichen Arzneibuch ein. So können viele Menschen weiterhin wunderbare Erfahrungen mit Spagyrischen Arzneien machen.